Sehr geehrter Herr Ministerialdirigent,
sehr geehrte Frau Landrätin,

sehr geehrter Herr Lang,

sehr geehrte Damen und Herren,

gleich zu Anfang will ich ihnen versprechen, mich kurz zu fassen. Die Gefahr, dass sie über meinen Worten einnicken, ist daher vermutlich eher gering. 

Immer wieder werden wir gefragt, weshalb wir die Auszeichnung „Hotelmanager des Jahres“ vergeben. Dies ist recht schnell beantwortet. Mit dem Führungsstil des Direktors steht und fällt die Servicequalität eines Hotels. 

Mit einer Auszeichnung wie zum Beispiel zum „Hotel des Jahres“ könnte man lediglich die Hardware, sprich die Ausstattung eines Hauses würdigen.

Bekanntermaßen lebt aber ein Hotel und sein Wert für die Gäste vor allem durch die Mitarbeiter und deren Servicebereitschaft, und diese werden maßgeblich vom Führungsstil der Direktors geprägt. Ein perfekter Service ist der wahre Luxus, erst an zweiter Stelle gefolgt von der Ausstattung, die ein Hotel der oberen Kategorie zu bieten hat. 

Sage mir, wer ein Hotel leitet, und ich sage dir, wie es dort um den Service bestellt ist. Dies ist eine Regel, die wir bei unseren bundesweiten Hotel-Checks immer wieder bestätigt finden.

Bereits zum vierten mal zeichnen wir daher eine Persönlichkeit aus dem Management deutscher Hotels aus, die es geschafft hat, sich durch besondere Aktivität und Sorgfalt und konstanten Einsatz für einen herausragenden, ja, ich möchte sagen unverwechselbaren Service in seinem Hause hervor zu tun.

Nach Dr. Bertram Thieme vom Dorint Hotel in Halle, Christoph Mares vom Mandarin Oriental in München und Florian Meyer-Thöne vom Radisson SAS in Erfurt würdigen wir in diesem Jahr nun die Leistung von Norbert Lang, der in unserem Verlag bereits seit langem als Kandidat für die Auszeichnung zum Hotel-Manager des Jahres galt.

Jahrelang führte er, wie ich meine äußerst erfolgreich, das Dorint Resort in Binz. Es ist ihm gelungen, sein Hotel zu einem besonderen Leisure Hotel zu entwickeln, welches sich insbesondere durch eine außergewöhnliche Dienstleistungsqualität als ein unverwechselbares Feriendomizil und als eines der besten Hotels der Insel erwiesen hat.

Er versteht es, seine Mitarbeiter zu motivieren und diese, wie es meiner Meinung nach unverzichtbar ist, zu einem Team zu verschmelzen. 

Norbert Lang bringt dabei genau die Qualitäten mit, die ein Hoteldirektor mitbringen muss, der ein Ferienhotel leitet. Persönlichkeit, Herzlichkeit, eine große Portion Eloquenz und natürlich den Ehrgeiz, ein Gastgeber par excellence zu sein. Denn ein Hoteldirektor eines Leisure Hotels ist sozusagen ein Kapitän an Land.

Wie auf einem Luxusliner erwarten die Gäste nicht nur einen perfekten Serviceablauf, sondern einen Gastgeber, der für die Gäste fast rund um die Uhr ansprechbar ist. Der Ihnen das Gefühl gibt, sich persönlich um ihr Wohlergehen zu kümmern und der ein sichtbares Aushängeschild für sein Hotel ist.

Viele Hoteldirektoren verstehen sich eher als Verwalter, und sind vom Typus her eher kommunikationsscheue Technokraten, welche nicht selten den Kontakt mit dem Gast scheuen.

Norbert Lang hingegen sucht regelrecht die Kommunikation mit dem Gast, um Stimmungen aus erster Quelle aufnehmen zu können.

Immer wieder wird uns von Lesern, die nicht selten über 200 Tage im Jahr berufsbedingt in Hotels verbringen müssen, auf die Frage, was sie zumeist in Hotels vermissen, geantwortet, es fehlten oft Behaglichkeit, Individualität, merkbare persönliche Führung der Mitarbeiter, Herzlichkeit, generell die individuelle Note. An all diesen Qualitäten, lieber Herr Lang, hat es in dem von ihnen zuvor geführten Haus nicht gefehlt.

Gästen das subjektive Gefühl zu vermitteln, Freunde des Hauses zu sein, ist eine ihren größten Stärken. 

Beeindruckend auch, dass sie über die Intuition und das Gespür verfügen, welche Form der Kommunikation der jeweilige Gast wünscht. Für Gäste, die im Urlaub Individualität, gepaart mit perfektem Service und persönlicher Ansprache suchen, ist Norbert Lang ebenso ein perfekter Gastgeber wie für diejenigen Gäste, die vor allem Ruhe und Ungestörtheit wünschen.

In den Häusern, in denen Norbert Lang bisher im Laufe seiner Karriere wirkte, ist er in bester Erinnerung, und wir haben keine Zweifel, dass auch das Travel Charme Hotel in Sellin zu einer seiner Wirkungsstätten werden wird, die von ihm und seiner Persönlichkeit profitieren wird.

Lassen Sie mich zum Abschluss noch kurz anmerken, dass wir als Verlag und als Hoteltester bei aller Kritik an einzelnen Häusern oder Direktoren größte Bewunderung für alle im Hotelgeschäft tätigen Direktoren oder Privathoteliers haben, die sich hier in Mecklenburg-Vorpommern unter widrigen Bedingungen für den Tourismus als Wirtschaftszweig stark machen und sich bemühen, die Qualitäten dieses Landes bundesweit bekannt zu machen und wirtschaftliches Wachstum für diese Region zu generieren.

Es ist schon erschreckend, wie unprofessionell und kontraproduktiv dabei vielfach das Handeln staatlicher Institutionen und der Politik ist.

Was soll man davon halten, wenn die Regierung in Mecklenburg-Vorpommern bezüglich der aufgetretenen Vogelgrippe – die, und das steht außer Frage, natürlich absolut ernst zu nehmen ist -eine Pressearbeit betreibt, die Journalisten geradezu dazu drängt, zu filmen, wie in Schutzanzügen tote Vögel von Stränden gesammelt werden oder Fahrzeuge beim Verlassen der Insel Rügen durch Entgiftungsschleusen fahren. Man hatte zeitweise das Gefühl, der Film „The Day After“ solle auf Rügen neu inszeniert werden.

Mit der Entscheidung, so den eigenen Aktionismus zu dokumentieren und somit eigentlich das Vertrauen der Bürger in ein funktionierendes Krisenmanagement zu wecken, hat man sich regelrecht ein Eigentor geschossen und somit der Region zweifellos geschadet.

Hotels auf Rügen haben dieser unprofessionellen Pressearbeit der Landesregierung Stornierungen und Buchungsrückgänge in beträchtlichem Umfang zu verdanken.

Auch Niedersachsen hat eine Küste, und auch dort sind tote Seevögel in den Durchzugsgebieten der alljährlichen Vogelzüge geborgen worden. Die Bilder von Männern, die in „Mondanzügen“ über die scheinbar verseuchten Strände stapfen, sind jedoch nur in Mecklenburg-Vorpommern möglich gewesen.

In dieses Bild der sträflichen Unfähigkeit der Landesregierung in punkto Pressearbeit passt leider auch die Tatsache, dass Wirtschaftsminister Dr. Ebnet den heutigen Termin zur Übergabe der Auszeichnung an Herrn Lang trotz mehrwöchiger Zusage und Abstimmung dieser Veranstaltung auf seinen Terminkalender erst am gestrigen Nachmittag kurzfristig absagte. Schade, denn nicht ohne Grund haben wir Herrn Dr. Ebnet gebeten, die Laudatio zu halten, da wir am Rande dieser Veranstaltung die Gelegenheit nutzen wollte, ihm die ein oder andere Frage zu stellen.

Nach Hans-Dietrich Genscher, der sich vor zwei Jahren in seinem Vorwort zu unserem Hotel Guide für die östlichen Bundesländer, seine Heimatstadt Halle und die dortige Hotellerie stark machte, und Heide Simonis, die in diesem Jahr gleiches für Schleswig-Holstein tat, beweist Dr. Ebnet damit, dass er den Stellenwert des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern scheinbar weniger hoch ansetzt als Persönlichkeiten wie Genscher und Simonis dies für ihre Heimatregionen tun. Wagen wir vergleichsweise einen Blick in die Ferien-Regionen Bayerns und Baden-Württembergs. Hier wüsste man – und das kann ich ihnen aus ganz persönlicher Erfahrung versichern-wie manPersönlichkeiten wie Norbert Lang seitens der Landesregierung entsprechende Wertschätzung entgegen bringt. 

Erlauben Sie mir meine Damen und Herren zum Abschluss noch eine ganz persönliche Anmerkung:Ich wünsche der Region Mecklenburg Vorpommern eine Landesregierung, die begreift, dass die Hotellerie und Gastronomie in einer vom Tourismus geprägten Region wie Mecklenburg Vorpommern mehr als nur ein Appendix der hiesigen Wirtschaft ist, sondern vielmehr eine der tragenden Säulen. 

Wie dem auch sei, gestatten Sie mir nun, sehr geehrter Herr Lang, dass ich Ihnen die Auszeichnung „Hotelmanager des Jahres“ überreiche. Ich wünsche Ihnen, dass Sie auch weiterhin ein überaus serviceorientierter, erfolgreicher und charmanter Gastgeber bleiben und mit ihrer täglichen Arbeit unter Beweis stellen, dass Deutschland nicht uneingeschränkt den Ruf verdient, eine Service- und Dienstleistungswüste zu sein.