LESEPROBEN „Der Trebing-Lecost Hotel Guide 2008“

So sehr sich Hoteldirektor Denis Huettig auch müht: Es ist ihm unserer Meinung nach nicht gelungen, die Außenwirkung dieses wirklich schicken und modernen Luxushotels, das sich direkt neben dem Kurpark und dem Kasino befindet, signifikant zu steigern. Auch sechs Jahre nach der Eröffnung wurden hier noch immer keine nennenswerten Meriten verdient. (...)
Natürlich hegen wir stets die Hoffnung, diese Kritik werde gehört und aufgenommen. (...) Darüber hinaus könnten im Maison Messmer verstärkte Schulungsmaßnahmen für einzelne Mitarbeiter wahre Wunder bewirken. (...)
Wir wünschen diesem Haus für die Zukunft einen eloquenten, kommunikativen und gastorientierten Hoteldirektor, der das Image des Hauses in den Medien besser zu vermarkten versteht und als Gastgeber par excellence diesem Dorint neue, anspruchsvolle Gästekreise erschließt, damit dem Maison Messmer endlich der Stellenwert eingeräumt wird, den ein solch schönes und aktuelles Fünf-Sterne-Hotel verdient. (...)
(Dorint Maison Messmer, Baden-Baden)

Daniel Werner, Hoteldirektor dieser noblen Fünf-Sterne-Herberge, ist seinem Führungsstil und damit auch seinem ausgeprägten Ego treu geblieben. Liebend gerne erzählt er von seinen großen Erfolgen, die, wenn überhaupt, nur schwer zu überprüfen sind. Sein Drang, sich öffentlich darzustellen, ist nicht zu bremsen. Darüber berichteten wir in den letzten Ausgaben bereits ausführlich. Wir begleiten Daniel Werner seit Jahren kritisch, und da ihm dies offensichtlich missfällt, versucht er, den direkten Kontakt mit unserem Verlag möglichst zu vermeiden. In einem Telefongespräch teilte uns Werner mit, er könne überhaupt nicht verstehen, dass er in diesem Hotel Guide immer wieder als „pressegeil“ dargestellt werde. Selbstverständlich, so Werner, stehe er schon aufgrund seiner Position regelmäßig im Fokus der Medien. In erster Linie aber profitiere das Hotel doch von seiner Öffentlichkeitsarbeit. Seinen allerneuesten medialen Schachzug setzte er mit Hilfe eines Privatsenders um – in einer Sendung, in der sich mehrere Personen um eine Stelle in seinem Hotel bemühten. Meldungen in der regionalen Presse scheinen ihm nicht mehr auszureichen – ein Millionenpublikum muss es schon sein, vor dem man die eigenen Weisheiten zum Besten gibt. Mit kritischen Fragen oder konstruktiver Kritik von unserer Seite kann und will er sich aber anscheinend nicht auseinandersetzen. (...)
(The Westin Bellevue, Dresden)

Dieses zentral gelegene Businesshotel ist unserer Meinung nach sowohl bezüglich des Komforts als auch der Servicekultur ohne Frage die Nummer eins in Erfurt. Insbesondere die sogenannten Executive-Etagen mit ihren Juniorsuiten, die zum Teil über eine Sauna oder einen Whirlpool verfügen und alle mit Flatscreenfernseher ausgestattet wurden, haben wirklich Klasse. Selbst eine Präsidentensuite, die man in dieser Art auch in Großstädten wie Berlin nur in den besten Häusern der Stadt findet, ist vorhanden. (...)
Ende September letzten Jahres hat Florian Meyer-Thoene, der dieses First-Class-Hotel wie kein anderer Hoteldirektor zuvor geprägt und die Außenwirkung nachhaltig gestärkt hat, seine Wirkungsstätte wieder in das Radisson SAS nach Wiesbaden verlegt. Ihm ist es zu verdanken, dass das Erfurter Haus auch innerhalb der Stadt wieder verstärkt wahrgenommen und frequentiert wird. (...)
Wünschen wir dem Nachfolger, dass es ihm gelingen möge, hier Ähnliches zu bewegen wie Meyer-Thoene und dieses Hotel weiterhin an der Spitze der besten Häuser der Stadt zu positionieren. Es ist keine sehr verbreitete, aber umso sicherere Gewissheit, dass der Erfolg eines Hotels mit der Kompetenz und der Energie des Direktors steht und fällt. Nur die kontinuierliche Fortentwicklung und der stetige Wille zur Verbesserung des Erreichten können ein Hotel wie das Erfurter Radisson SAS in der Gunst der Gäste steigen lassen. Mitarbeiter stellen sich erfahrungsgemäß recht schnell auf den Kurs eines neuen Direktors ein und können somit das Serviceniveau bei mangelnder Motivation rasant sinken lassen. (...)
(Radisson SAS, Erfurt)

Endlich bekommt dieses kleine Hideaway-Hotel mit Helmuth Mahnkopf einen erfahrenen und gastorientierten Hotelmanager. Bislang führte bekanntermaßen Maja Killgore dieses Haus, die insbesondere aufgrund ihrer zweifelhaften Fernsehauftritte vielen in unangenehmer Erinnerung bleiben wird. So outete sie sich vor einem Fernsehpublikum ganz ungeniert als leidenschaftliche Schuhsammlerin und präsentierte in einem Vorabendmagazin der halben Nation ihre teuersten Exponate, die, wie nicht zu erwähnen vergessen wurde, fast so viel kosten wie ein durchschnittlicher Monatslohn eines Hotelangestellten. Es drängte sich die Frage auf, ob solche Aktionen dem Hotel nützen sollten oder vielmehr dem Ego der Dame. Taktisch unklug, das Ganze, denn Killgore schien ausgeblendet zu haben, dass sie in einer Region tätig war, in der außergewöhnlich hohe Arbeitslosigkeit herrscht und generell eher auf Understatement Wert gelegt wird. (...)
In unangenehmer Erinnerung bleibt der vorgeschaltete Anrufbeantworter, der außerhalb der üblichen Anreise- und Restaurantbetriebszeiten den Mitarbeiter ersetzen sollte. Eine schnell sprechende und sich verhaspelnde Stimme forderte den Anrufer tatsächlich auf, zwischen 8 und 17 Uhr doch bitte erneut anzurufen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob im Schlosshotel Burg Schlitz die technischen Möglichkeiten einer Rufumleitung gänzlich unbekannt waren. Mittlerweile hat Mahnkopf den Anrufbeantworter als Relikt aus dem letzten Jahrtausend erfreulicherweise abgeschafft. (...)
(Schlosshotel Burg Schlitz, Hohen-Demzin)