„Man
muss reisen, um zu lernen.” Schon Mark Twain wusste, dass Reisen
bildet. Reisen innerhalb Deutschlands ermöglicht, das eigene Land
besser kennenzulernen, einzutauchen in die Vielfalt der Regionen und
mehr zu erfahren über Kultur, Geschichte und Menschen.
Kommen wir zueinander. Lernen wir uns noch besser kennen! Reisen
fördert ein tieferes Verständnis füreinander und hilft
Vorurteile abzubauen. Den Horizont zu erweitern, die
Verständigung mit dem Nachbarn, das ist wichtig für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie. Daran ist mir als
Bundestags-Vizepräsidentin sehr gelegen.
Dabei hilft seit vielen Jahren der Trebing-Lecost Hotel Guide. An ihm
gefällt mir gerade seine Art der Auswahl: Jedes Haus ist bewusst
ausgewählt, der „Mikrokosmos Hotel“ wird beleuchtet
und der gebotene Service genau unter die Lupe genommen. Das Buch
erzählt zudem Geschichten der Managerinnen und Manager
„hinter den Kulissen“.
Deutschland ist ein Reiseland. Wir haben schöne Landschaften,
kulturreiche Orte und eine beeindruckende Bandbreite an Hotels und
Unterkünften. Leider ist die Reise- und Hotelbranche seit einigen
Jahren großen Herausforderungen ausgesetzt. Die Auswirkungen der
Coronapandemie halten noch immer an, ein Stück weit hinzu kommen
die Folgen des Krieges in der Ukraine, der Inflation und vor allem auch
des Fachkräftemangels. Die damit verbundene sinkende Nachfrage
sowie die Schwächung der Tourismusbranche insgesamt bedürfen
der intensiven Unterstützung der Politik. Wir brauchen
konkurrenzfähige Rahmenbedingungen für die Hotellerie, denn
sie schafft Wohlstand in unserem Land.
Gerade der Binnentourismus, aber auch die internationalen Gäste
aus dem Ausland sorgen für eine florierende Wirtschaft, mehr
Steuereinnahmen und sichere Arbeitsplätze. Drei Millionen
Beschäftigte sind in der Tourismusbranche tätig! Daher
dürfen auch die Mittel für die touristische
Auslandsvermarktung nicht gekürzt werden. Als
Bundestagsabgeordnete für das Vogtland ist mir wichtig, dass wir
ebenso die touristischen Schätze der ländlichen Regionen
hervorheben. Burgen, Schlösser, Kirchen, weite Landschaften: Hier
gibt es viel zu entdecken, der Erholungswert ist besonders hoch.
Im Gegensatz zu den großen Städten und Metropolregionen hat
der ländliche Raum abseits der bekannten Hotspots bei der
touristischen Infrastruktur an vielen Stellen noch Nachholbedarf. Hier
müssen wir weiter unterstützen und an der Gleichwertigkeit
der Lebensverhältnisse in unserem Land arbeiten. Der Tourismus und
insbesondere die Hotellerie können dafür einen wichtigen
Beitrag leisten. Ich persönlich bevorzuge Hotels mit einer
individuellen Note, mit etwas, das in anderen Häusern nicht zu
finden ist. Viele der in diesem Band beschriebenen Häuser zeichnet
genau dies aus.
Zudem muss ein Hotel für mich familienfreundlich sein.
Beispielsweise ein Spielzimmer für die Kinder, ein Sportplatz,
Tiere. In der Hotellerie finden sich auch viele Frauen in
Schlüsselpositionen. Etliche von ihnen führen renommierte
Hotels oder ragen mit ihrer Performance besonders heraus. Das
begrüße ich sehr, denn die Gleichstellung der Geschlechter
liegt mir sehr am Herzen, im Sinne der gleichberechtigten Teilhabe
aller an Gesellschaft und Wirtschaft. Davon kann sich die Politik, in
der die Frauen immer noch unterrepräsentiert sind – es sind
beispielsweise nur zwei von 16 Ministerpräsidenten in Deutschland
weiblich – eine Scheibe abschneiden. Ich wünsche gute
Lektüre und viel Freude beim Reisen und Erkunden unseres
schönen Landes.
Herzlichst
Yvonne Magwas
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
Berlin, im Juni 2023